Unsere Experten sind an Ihrer Seite.
Wenn Sie auf der Suche nach einer ganzheitlichen Betreuung bei Darmkrebs sind, sind Sie bei uns genau richtig. Wir bieten Ihnen alle Leistungen von der Darmkrebsfrüherkennung bis zur Behandlung eines Tumorleidens aus einer Hand an. Unser Team koordiniert die Zusammenarbeit von Hausärzten und allen Fachabteilungen, die für Ihre Tumorbehandlung erforderlich sind.
Unser Ziel ist es, Ihnen mit nur einem Ansprechpartner den fachlichen Rat von Gastroenterologen, Onkologen, Strahlentherapeuten und Chirurgen zu Ihrem Krankheitsbild zu bieten. Die interdisziplinäre Planung erfolgt in einer wöchentlichen Besprechung, dem sogenannten Tumorboard. Dort wird ein individueller Therapieplan gemäß den Leitlinien der jeweiligen medizinischen Fachgesellschaften für Sie erstellt.
Wir begleiten Sie von der Diagnose bis zur Nachsorge, einschließlich einer eventuell benötigten Hilfe durch einen Psychoonkologen, Ernährungsberatung, Sozialdienst oder Stomatherapie. Unsere Spezialisierung auf minimal-invasive Operationsmethoden ermöglicht es uns, Ihren Krankenhausaufenthalt zu verkürzen und ein wenig angenehmer zu gestalten.
Was ist Darmkrebs?
Der Begriff Darmkrebs bezeichnet einen bösartigen Tumor im Dickdarm oder Mastdarm. Bösartige Tumoren im Dünndarm sind im Gegensatz dazu äußerst selten.
Ärzte und Wissenschaftler benutzen die folgenden Fachbegriffe:
Kolonkarzinom bedeutet Dickdarmkrebs.
Rektumkarzinom bedeutet Mastdarmkrebs.
Kolorektales Karzinom ist der Begriff, der Dickdarm- und Mastdarmkrebs zusammenfasst.
Darmkrebs entsteht aus gutartigen Vorstufen
Darmkrebs zählt zu den am besten erforschten Krebsarten beim Menschen. Man weiß heute, dass ca. 90% der Darmkrebserkrankungen sich aus zunächst gutartigen Darmpolypen entwickeln. Diese Entartung vom Darmpolyp (Adenom) zum Krebs (Karzinom) kann rund 10 Jahre dauern. Wissenschaftler bezeichnen diese Entwicklung als Adenom-Karzinom-Sequenz. Ursache dafür sind aufeinander folgende Genveränderungen (Mutationen) an den Schleimhautzellen der Darmwand. Sie führen schließlich zum Verlust der natürlichen Wachstumskontrolle der Zellen, sodass diese sich als Krebszellen bösartig und zerstörerisch ausbreiten können.
Darmkrebs ist eine "stille" Krankheit.
In den meisten Fällen gibt es bei Darmkrebs keine Warnzeichen. Im Gegensatz zu anderen Krebsarten aber entsteht Darmkrebs aus Vorstufen, den Polypen. Diese sind lange gutartig bevor sie zu Krebs entarten. Man schätzt, dass dieser Vorgang etwa zehn Jahre dauert - viel Zeit, um die Krebserkrankung zu verhindern. Die Früherkennung ist deshalb eine der wichtigsten Waffen gegen den Krebs. Mithilfe von Vorsorgeuntersuchungen können diese Vorstufen bereits entdeckt und entfernt werden – noch bevor sie zu Krebs werden.
Wen betrifft Dick- oder Enddarmkrebs?
Etwa jede achte Krebserkrankung in Deutschland betrifft den Dickdarm (Kolon) oder den Mastdarm (Rektum). Damit ist das Kolorektale Karzinom (KRK) mit etwa 64.000 Neuerkrankungen und 26.000 Todesfällen pro Jahr in Deutschland einer der häufigsten bösartigen Tumoren.
Etwa eine von 20 Frauen und einer von 17 Männern werden im Lauf ihres Lebens mit der Diagnose Darmkrebs konfrontiert. Rund zwei Drittel der Tumoren werden im Dickdarm entdeckt. Das Risiko für Darmkrebs steigt bis ins hohe Alter an – mehr als die Hälfte der Patienten erkranken jenseits der Siebziger, nur etwa 10 Prozent vor dem 55. Lebensjahr. Darüber hinaus sind Patientinnen und Patienten mit familiärer Krankheitsgeschichte Darmkrebs oder mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa gefährdeter als die Allgemeinheit.
Welche Beschwerden sind typisch?
Darmkrebs verursacht praktisch keine Schmerzen, sodass die meisten Patienten keine Beschwerden haben. Anzeichen für Darmkrebs können eine Veränderung der Stuhlgewohnheiten sein, der Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung oder ein erschwertes Entleeren. Indirekte Hinweise wären Blutauflagerungen auf dem Stuhl oder am Toilettenpapier. Bei fortgeschrittenem Tumorwachstum kann es zu einem Darmverschluss kommen, der potenziell lebensbedrohlich ist und einer sofortigen Notfalloperation bedarf.
Wie kann ich wirkungsvoll vorsorgen?
Die aktuellen Leitlinien für die Behandlung des Kolorektalen Karzinoms aus dem Jahr 2019 haben sich dieser Frage ausführlich gewidmet. Zur Vorsorge werden empfohlen: regelmäßige körperliche Aktivitäten, das Anstreben von Normalgewicht, das Einstellen von Tabakkonsum und mäßiger Alkoholgenuss. Rotes und verarbeitetes Fleisch sind tatsächlich ein Risikofaktor und sollten nur in geringen Mengen und nicht täglich verzehrt werden. Ballaststoffreiche Ernährung wird als präventiv empfohlen (Getreide, Obst, Gemüse). Nahrungsergänzungsmittel – wie bestimmte Vitamine (ß-Carotin, A, C, D, E, Folsäure) oder Minerale wie Kalzium, Magnesium und Selen – haben jedoch keine vorsorgende Wirkung auf die Entstehung von Darmkrebs und können daher guten Gewissens weggelassen werden.
Was bedeutet Screening?
Das Screening unterscheidet sich von der Diagnostik, die ein Arzt immer dann durchführt, wenn ein Mensch Krankheitssymptome aufweist. Screening hingegen bezeichnet die Durchführung von diagnostischen Maßnahmen – in unserem Fall zum Beispiel eine Darmspiegelung bei „gesunden“ Menschen ohne Symptome. Screening dient der Früherkennung von Darmkrebs und wird für Männer und Frauen ab dem 50. Lebensjahr von den Krankenkassen bezahlt. Als bewährte Screening- Untersuchungen haben sich der Test auf „unsichtbares Blut“ im Stuhl (Fecal Occult Blood Test, FOBT) sowie die Dick- und Enddarmspiegelung als Goldstandard etabliert. Typischerweise erfolgt das Darmkrebs-Screening bei einem niedergelassenen Gastroenterologen.
Warum werden auch Lunge und Leber untersucht?
Beim Verdacht auf Darmkrebs erfolgt eine Koloskopie. Dabei wird immer der gesamte Dick- und Enddarm mithilfe eines hochauflösenden Endoskops untersucht. Falls ein Tumor vorhanden ist, werden Proben entnommen, feingeweblich aufgearbeitet und analysiert. Darmkrebs kann in andere Organregionen streuen und bildet – außer in den Lymphknoten – bevorzugt Metastasen (Tochtergeschwulste) in Leber und Lunge. Deshalb werden diese Organe durch Ultraschall und Röntgen/ Computertomographie mituntersucht.
Unser Darmkrebszentrum der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie der DR. ERLER KLINIKEN hat eine hohe Expertise in der Endoskopie. Auch Darmpolypen können unter stationären Bedingungen entfernt werden.
Was ist eine Fallbesprechung im interdisziplinären Tumorboard?
Am Darmkrebszentrum der Erler-Klinik wird jeder Tumorpatient im durch die Ärztekammer zertifizierten Tumorboard mit onkologischen, pathologischen, radiologischen und gastroenterologischen Kolleginnen und Kollegen besprochen. Alle Fachrichtungen arbeiten eng zusammen und entscheiden gemeinsam über die optimale Therapie auf Basis der aktuellen nationalen und internationalen Leitlinien.
Wie wird Darmkrebs in der Erler-Klinik behandelt?
Die operative Therapie erfolgt in unseren top ausgestatteten Operationssälen. Wir sind hochspezialisiert auf minimal-invasive Verfahren, die mit kleinsten Schnitten auskommen, und besitzen eine hohe Expertise in der Behandlung von Krebserkrankungen. Neben dem deutschen Facharztstandard liegt auch der europäische Facharztstandard (EBSQ) im Team vor. Für die postoperative Nachsorge im Anschluss an den Eingriff steht, falls notwendig, unsere Intensivstation unter anästhesiologischer Leitung bereit.
Welche Vorteile bringt die minimal-invasive Therapie?
Seit über zwei Jahrzehnten hat sich die minimal-invasive Chirurgie (MIC) immer mehr etabliert. Heute wird sie standardgemäß bei Darmkrebsoperationen eingesetzt. Viele Untersuchungen bescheinigen ihr vergleichbare Erfolgsaussichten wie dem herkömmlichen Bauchschnitt. Auch die weiteren Vorteile der MIC überzeugen: kürzerer Aufenthalt im Krankenhaus, geringere Schmerzen nach dem Eingriff und im langfristigen Verlauf weniger Narbenbrüche. Die MIC erlaubt die Operation unter etwa 10-facher Lupenvergrößerung im Vergleich zum konventionellen Eingriff. Aktuelle Entwicklungen der minimal-invasiven Operationstechnik – etwa die Roboter-gestützte Entfernung von Darmkrebs – suggerieren bessere Ergebnisse, die aber bis heute noch keinen belegbaren Vorteil für den Patienten bieten. Entscheidend ist, wie bei den früher praktizierten offenen Verfahren, die Erfahrung des Operateurs/-in und des gesamten interdisziplinären Behandlungsteams.
Quellen: https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Leitlinien/Kolorektales_Karzinom/Version_2/LL_KRK_Langversion_2.1.pdf S3-Leitlinie Kolorektales Karzinom Langversion 2.1. – Januar 2019 AWMF-Registernummer: 021/007OL ROLLAR-Studie
Stiftung Lebensblicke
Prof. Kleemann engagiert sich ehrenamtlich als Regionalbeauftragter in der bundesweiten Darmkrebs-Stiftung Lebensblicke für die Früherkennung. Er setzt sich aktiv gegen Darmkrebs ein und unterstützt gemeinsam mit vielen Kolleginnen und Kollegen die Vorsorge, Früherkennung, Therapie und Nachsorge.
Die Stiftung Lebensblicke – Früherkennung Darmkrebs – wurde 1998 gegründet und ist die älteste Stiftung, die sich in Deutschland für die Aufklärung der Bevölkerung über die Darmkrebsvorsorge einsetzt. Sie ist gemeinnützig und finanziert sich ausschließlich über Spenden und Zustiftungen.