Erfahrung trifft Technik
Seit Januar 2021 erhält das Team der Klinik für Orthopädie Unterstützung durch ROSA Knie. Die Abkürzung ROSA steht für Robotic Surgical Assistant (Roboter-Operationsassistent), genauer für die ROSA® Knie-Robotertechnologie des US-Unternehmens Zimmer Biomet für Knie-Totalendoprothesen (Knie-TEP). Dank ROSA können unsere erfahrenen Operateure ihre ohnehin exzellenten Ergebnisse bei der Implantation von künstlichen Kniegelenken weiter verbessern.
Digitalisierung im OP-Saal
Jedes Knie ist einzigartig. Deshalb stehen vor, während und nach der Implantation einer Knieendoprothese die akribische Planung und Überwachung. Für höchste Patientensicherheit und ein optimales Ergebnis kommen in der Erler-Klinik schon immer moderne Technik sowie Assistenzsysteme zum Einsatz. Mit ROSA Knie steht uns nun ein noch präziseres Hightech-Werkzeug zur Verfügung, das darüber hinaus die Belastung für den Patienten verringert.
Vor der Operation
Vor der Operation geschieht ungefähr dasselbe, wie bei den meisten Patienten mit Knie-TEP. Aber im Gegensatz zu herkömmlichen Knieersatzmethoden, kann ROSA für die Planung der Implantation ein 3D-Bein-Modell aus einer Serie von konventionellen zweidimensionalen Röntgenaufnahmen errechnen. Diese Modellierung erspart dem Patienten zum Beispiel eine weitere Untersuchung im Computertomographen (CT). Dieses 3D-Modell ermöglicht es dem Operateur, viele individuelle Besonderheiten Ihres Kniegelenkersatzes bereits vor der Operation hochpräzise voraus zu planen.
Während der Operation
Während der Operation ähnelt die Verwendung von ROSA dem traditionellen Knie-Totalersatz, jedoch mit einem Roboterassistenten. Unsere Operateure wurden speziell für die Verwendung von ROSA ausgebildet, um den chirurgischen Zugang Ihrer einzigartigen Knieanatomie anzupassen. Es ist wichtig zu verstehen, dass der Roboter nicht von selbst arbeitet. Das bedeutet, dass er sich nicht bewegt, es sei denn, Ihr Operateur fordert ihn dazu auf. Der Operateur ist die ganze Zeit über im Operationssaal und trifft alle Entscheidungen während Ihrer Operation.
ROSA in Aktion
Während Ihres Eingriffs verwendet ROSA eine Kamera und an Ihrem Bein befestigte optische Tracker, um die exakte Position Ihres Knies im Raum zu bestimmen. Stellen Sie es sich wie ein sehr detailliertes globales Positionierungssystem (GPS) vor, wie Sie es vielleicht in Ihrem Auto benutzen. Wenn sich Ihr Bein auch nur einen Bruchteil eines Zentimeters bewegt, kann der Roboter dies erkennen und sich entsprechend anpassen. Dies hilft sicherzustellen, dass der von Ihrem Operateur aufgestellte Plan wie beabsichtigt ausgeführt wird. ROSA versorgt Ihren Operateur während der gesamten Operation mit Daten zu Ihrem Knie. Diese Informationen, kombiniert mit den Fähigkeiten Ihres Operateurs, helfen ihm, Ihr Implantat auf der Grundlage Ihrer einzigartigen Anatomie zu positionieren.
Bei welchen Erkrankungen kann der Roboter eingesetzt werden?
Osteoarthritis, die häufigste Form der Arthritis, ist ein Verschleißzustand, der Gelenkknorpel und Knochen zerstört. Sie entsteht üblicherweise nach Jahren ständiger Bewegung und Druck in den Gelenken. Mit fortschreitender Abnahme des Knorpels wird das Gelenk zunehmend schmerzhaft und schwer beweglich. Wenn konservative Behandlungsmöglichkeiten keine Linderung bringen, wird Ihr behandelnder Arzt Ihnen möglicherweise eine Knie-Totalendoprothese empfehlen.
Ob die ROSA Knie-Robotertechnologie eingesetzt werden kann, hängt von vielen individuellen Faktoren ab. Deshalb nehmen wir uns für Sie und diese Entscheidung persönlich Zeit, z. B. in einem Sprechstundentermin.
Wie geht es nach der Operation für mich weiter?
Die Genesungszeit variiert, aber die meisten Menschen sollten nach zwei Wochen wieder Auto fahren, nach drei bis vier Wochen Gartenarbeit verrichten und nach sechs bis acht Wochen z. B. wieder Golf spielen können. Ihr Operateur wird Ihnen sagen, wann Sie welche Aktivitäten wieder aufnehmen können und welche Aktivitäten Sie vermeiden sollten.
Welche Komplikationen können auftreten?
Obwohl sie in unserer Klinik für Orthopädie sehr selten sind, können während und nach der Operation Komplikationen auftreten. Zu den Komplikationen gehören unter anderem Infektionen, Blutgerinnsel, Implantatbruch, Fehlstellung und vorzeitige Abnutzung, von denen jede einzelne eine zusätzliche Operation erforderlich machen kann.
Arbeitet der Roboter selbstständig?
Diese Antwort liegt uns besonders am Herzen: Nein, der Roboter arbeitet nicht von selbst. Das bedeutet, dass er sich nicht bewegt, es sei denn, der Operateur fordert ihn dazu auf. Ihr operierender Arzt ist die ganze Zeit über im Operationssaal und trifft alle Entscheidungen während Ihrer Operation selbst.