Die „HappyMed“-Videobrille mit integrierten Kopfhörern macht’s möglich: Seit letzten Dezember können sich Patienten vor und während des Eingriffs Filme, Konzerte oder Naturdokumentationen anschauen. Auch Brillenträger kommen auf ihre Kosten – die individuelle Sehstärke ist einstellbar.
„Schmerzen, Angst und Stress werden immer schlimmer, wenn Patienten sich darauf konzentrieren“, erklärt Dr. med. Kathrin Hasemann, Teamchefärztin der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin. „Durch die Videobrille wird der Patient von diesen unangenehmen Empfindungen abgelenkt, das Gehirn mit positiven Eindrücken stimuliert und eine Entspannung tritt ein.“
Dieses Wirkprinzip erleichtert sowohl den Ärzten als auch dem Anästhesiepersonal die Arbeit. Quasi auf Knopfdruck findet eine audiovisuelle Entkoppelung von Kliniksituation und subjektivem Schmerzempfinden statt, die sich auch rundum positiv auf andere medizinische Parameter auswirkt. „Wir können sehen, dass Patienten, die die Videobrille verwenden, eine ruhigere Atemfrequenz, einen niedrigeren Blutdruck sowie einen langsameren Herzschlag haben. Das führt dazu, dass wir unsere Medikamente zur Ruhigstellung, die Sedativa, verringern können und sich somit auch der postoperative Betreuungsaufwand reduziert“, freut sich der Teamchefarzt der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Dr. med. Wolfgang Premm.