Baustellenarbeiten am Kontumazgarten: In den nächsten Jahren werden auf dem Gelände der Erler-Klinik zusätzlich zwei neue OP-Säle – einer davon ein High-Tech-Hybrid-OP – entstehen; damit erhöht sich die OP-Kapazität der orthopädisch-chirurgischen Fachklinik auf insgesamt 11 Säle. Zudem wird der perioperative Bereich erweitert, zum Beispiel wird es mehr Platz und Betten im Aufwachraum und auf der Intensivstation geben. Auch die ZSVA (zentrale Sterilgutversorgung) zieht um und wird vergrößert. Die Notfallambulanz bekommt ein Behandlungszimmer mehr. Damit festigen und verbessern die Kliniken Dr. Erler die Voraussetzung für eine exzellente medizinische Versorgung der Patienten und werden dem eigenen hohen Anspruch an Qualität und Fortschritt gerecht.
„Immer mehr Patientinnen und Patienten entscheiden sich für eine Versorgung in unserem Haus“, erklärt Geschäftsführer Markus Stark, „wir modernisieren und bauen, um diesem Bedarf gerecht zu werden und allen Patienten auch in Zukunft ein Höchstmaß an medizinischer und pflegerischer Leistungsfähigkeit zur Verfügung zu stellen“. Vor diesem Hintergrund werden auch die (ArbeitsWege innerhalb des gesamten OP-Trakts optimiert sowie Strukturen und Prozesse weiter verbessert. „Weil unser Platz als zentrumsnahe Einrichtung sehr begrenzt ist, haben wir uns entschlossen, vorhandene Gebäudeteile ästhetisch ansprechend aufzustocken oder bisherige Leerräume zu überbauen. Wir gehen sozusagen in den Luftraum statt in die Breite“. So wird die Rampe für die Liegendkrankenanfahrt für Rettungsfahrzeuge, Krankenwagen und Taxis im Westteil der Klinik zweigeschossig überbaut.
Mit dem Neubau, in dessen Gefolge Schritt für Schritt auch die Sanierung des Altbestands ansteht, werden leider Einschränkungen einhergehen: „In den nächsten Jahren werden auf unsere Mitarbeiter, unsere Patienten und alle Anwohner Unannehmlichkeiten zukommen, für die ich heute schon um Verständnis bitte. Auch Lieferanten und Rettungsdienste müssen sich teilweise auf andere Anfahrtswege während der Bauphase einstellen“, bedauert Geschäftsführer Stark.
Insgesamt investieren der Freistaat Bayern, die Regierung von Mittelfranken und die Dr. Fritz Erler Stiftung, die Eigentümerin der Kliniken Dr. Erler gGmbH ist, über 17 Millionen in das Erweiterungs- und Strukturprojekt. Der Freistaat Bayern und die Regierung von Mittelfranken fördern das Bauprojekt mit circa 13 Millionen Euro. Die Rohbauphase mit dem höchsten Lärm- und Schmutzpegel wird bis in den Frühherbst dieses Jahres dauern. Das Ende des gesamten Bauprojekts ist nach derzeitigem Kenntnisstand für Mai 2021 geplant.
Wenn alles erst einmal fertig ist, profitieren die Patienten nicht nur von der dann größeren OP-Kapazität in der Erler-Klinik, sondern auch von modernster medizinischer Qualität. Bei einem der beiden neuen Säle handelt es sich um einen sogenannten Hybrid-OP, einem modernen Operationssaal, der mit Geräten medizinischer Bildgebung kombiniert wird. „Bei komplexem unfallchirurgischen Operationsgeschehen oder bei Wirbelsäuleneingriffen lassen sich während der OPs CT-Schnittbilder anfertigen – hierdurch kann, falls erforderlich, bereits während der OP korrigiert werden“, erklärt Dr. med. Klaus-Dieter Haselhuhn, ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie. „Ein solcher Hybrid-OP ist ein Alleinstellungsmerkmal für die muskuloskelettale Versorgung in Nürnberg, da bis dato lediglich ein weiterer Hybrid-OP am Südklinikum für Kardiologie und Gefäßchirurgie genutzt wird.“